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Sacher: Matthias Winkler exklusiv im Interview

Autorin: Lilian Amina Derndler

Bereits beim Betreten des Hauses erliegt man dem Charme des alten Wien, für den dieses Haus einer der bekanntesten Stellvertreter ist:  Reich an Tradition, elegant und weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt, umgeben von einem Flair, das so gar nicht in unsere laute und hektische Gegenwart zu passen scheint. Es beweist durch seine Andersartigkeit, was wirklich von Dauer ist, nämlich Qualität weit weg vom Mainstream. Gastronews.wien hat Matthias Winkler, der gemeinsam mit seiner Frau das Hotel Sacher in Wien und Salzburg, das Hotel Bristol, das ebenfalls zum Familien-Unternehmen gehört, leitet, zum Interview gebeten. Beeindruckend ist der berufliche Werdegang des Herrn Mag. Winkler: Nach dem  Politikwissenschaften Studium in Wien machte er sich im Eventmanagement  selbstständig  und absolvierte dann ein Trainee – Programm bei McDonalds, ein Jahr lang auch im Store, daraufhin wechselte er  in die Servicezentrale des Unternehmens.  In dieser Zeit habe er sein Wissen über sinnvollen Umgang mit Kosten und wertvolle Markenpflege eines Unternehmens erweitert, erzählt Winkler. Von dort ging es direkt ins Finanzministerium, er  leitete zuerst die Presse-Abteilung und wurde dann Kabinettchef von Finanz-minister Grasser. Schließlich war er Geschäftsführer im Bristol und ist jetzt für alle Sacher-Betriebe tätig. Welche  Bedeutung es für ihn habe, ein so traditionsreiches Haus als Familienbetrieb zu führen, wollen wir von Herrn Winkler wissen. Dieser sieht hier vor allem die Verantwortung gegenüber der Geschichte des Unternehmens einerseits und der Familie andererseits, denn in einem Familien-betrieb arbeite man nicht im Interesse anonymer Aktionäre, sondern zum wirtschaftlichen Wohl der eigenen Familie.  Man müsse sich behutsam darum bemühen, am Puls der Zeit zu bleiben und Adaptierungen vorzunehmen. Stehen zu bleiben, während sich die Mitbewerber bewegen, sei unmöglich, gerade ein solcher Betrieb müsse sich eigentlich noch schneller vorwärts bewegen als andere.  Den Vorteil eines Familienunternehmens sehe er darin, nicht auf Quartalsberichte  „schielen“  zu müssen, sondern schnell und effizient nachhaltige Investitionen tätigen zu können. Das ermögliche es, besonders sparsam zu arbeiten, allerdings seien manche Entscheidungen innerhalb einer Familie auch emotional aufgeladen. Für die Zukunft der Hotels sieht Matthias Winkler zwei große Herausforderungen, einerseits die Bewältigung der Veränderungen, die die Digitalisierung für Kommunikation und Konsumverhalten der Gäste bedeutet, und andererseits die permanente Suche nach den richtigen Mitarbeitern in einem schwierigen Umfeld. Für den Geschäftsführer sind ehrliches Interesse am Gast und Bereit-schaft zu exzellentem Service deren wichtigste Eigenschaften . Das Familienunternehmen biete mit der „Sacher School of Excellence“ den Mitarbeitern die Möglichkeit, glaubwürdige Botschafter des Unternehmens zu werden. Die Frage, ob er den Weg in die Hotellerie auch ohne seine Frau gewählt hätte, verneint Matthias Winkler lachend, obwohl er sich jetzt in dieser Branche sehr wohl  fühle. Auf gar keinen Fall wäre er noch länger in der Politik geblieben, das sei ein sehr kräfteraubendes Aufgabenfeld, da solle man sich unbedingt ein zeitliches Limit setzen. Vor allem die Liebe zum Detail unterscheide das Sacher als Familienbetrieb von Hotels, die einem Konzern gehören. Diese Sorgfalt schaffe auch die ganz besondere Atmosphäre, die für den Management – Profi ein wichtiger Teil seines Lebens geworden ist. Foto: Sacher Weitere Infos: www.gastronews.wien

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